In dieser Woche hat der Vatikan das „Instrumentum laboris“, das Arbeitspapier
für die zweite der XVI. Ordentlichen Bischofssynode, veröffentlicht. Dieses legt
die „Spielregeln“ für die Fortsetzung der „Weltsynode“ fest, die vom 02.-27. Ok-
tober 2024 im Vatikan stattfinden wird. Obwohl Einzelfragen dieses Mal nicht er-
örtert werden sollen (dies soll erst im Jahr 2025 geschehen), könnte die Synode
dennoch wichtige Signale in strittigen Fragen setzen. Wenn der Mut besteht,
mehr Dialog und Transparenz zu wagen und sich die Synode nicht wieder hinter
Vatikanmauern versteckt. Dies gilt besonders für den Dialog mit Beobachter:in-
nen und den Medien.
Das Vertrauen in die Institution Kirche ist – besonders bei jüngeren Generationen
– zurückgegangen und hat in der in der kath. Kirche zuletzt einen zusätzlichen
„Knacks“ durch das Handeln einiger Bischöfe bekommen. Trotzdem zeigt die SI-
NUS-Jugendstudie 2024, dass die Mehrheit der Jugendlichen „mitreden möchte“.
Es ist an der Zeit, jungen Menschen – auch in religiösen Gemeinschaften – mehr
Beteiligungsmöglichkeiten zu geben. Dadurch kann Vertrauen entstehen.
Der Heilige Georg – Schutzpatron der Pfadfinder;innen - kämpfte in seiner Legende gegen einen Drachen, um die Menschen der Stadt Selem zu schützen. Heute gibt es – abseits der TV-Serie „House of the Dragon“- keine Drachen mehr zu sehen. Allerdings gibt es andere Drachen unserer Zeit, wie Rassismus und Rechtspopulismus. Daher ist der Heilige Georg wieder gefragt!
„Der Katholikentag hat eine ökumenische Weite gezeigt, die einer Revolution gleichkommt“, betonte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp vor drei Wochen bei der Abschlusspressekonferenz des Katholikentages 2024 in Erfurt. Doch trotzdem stellt sich - bereits seit dem Katholikentag in Stuttgart - die Frage: Liegt die Zukunft weiterhin in Katholikentagen und Evangelischen Kirchentagen als Einzelveranstaltungen oder doch eher in gemeinsamen Ökumenischen Kirchentagen?
Gestern Abend ist die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland gestartet. Einerseits „ist Fußball die schönste Nebensache der Welt“ (Pele), bei der sich Menschen aller Nationen und Religionen friedlich begegnen. Aber andererseits hat der Fußball auch mit Vorwürfen wegen Kommerzialisierung, Korruption und Menschenrechtsverletzungen zu kämpfen. Daher wird es „Zeit, dass sich was dreht“ (Grönemeyer) und sich die Fans den Fußball wieder zurückholen.
Am Sonntag wird in Europa gewählt. In einer Zeit, in der rechte Parteien und Parolen wieder Zuspruch finden, setzen Katholik:innen im Bistum Essen ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus: „Wir widersprechen, weil wir glauben“. Ein gutes Beispiel, das zeigt, dass wir uns - aus den christlichen Werten heraus – gemeinsam gegen rechts wenden müssen.
Der Katholikentag 2024 in Erfurt ist beendet. Er war in doppelter Hinsicht ein Experiment: Einerseits als Katholikentag in der Diaspora, in der nur rund 25 Prozent Christen leben. Und anderseits griff erstmals das neue „kompaktere“ Veranstaltungskonzept. Die Großveranstaltung des ZdK, die nach dem Katholikentag in Stuttgart stark in die Kritik gekommen war, hat sich gewandelt. Die fünf Tage in der Landeshauptstadt Thüringens aber zeigten: Totgesagte leben länger.
Am 23. Mai wurde das Grundgesetz 75 Jahre alt. Eigentlich ein Grund zu feiern, allerdings sind einige der 19 Artikel des Grundgesetzes, wie der Schutz der Menschenwürde (Artikel 1) sowie die Meinungsfreiheit (Artikel 5), leider in Gefahr, wie Angriffe auf Politiker:innen und Journalist:innen belegen. Die „Eckpfeiler der Demokratie“ geraten ins Wanken, daher wird es Zeit zu handeln!
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… höre oder empfinde ich selber immer wieder. Die To-do-Listen werden nicht kürzer, die Nachrichten nicht besser, die Sorgen nicht weniger. Das Leben in dieser krisenhaften Zeit verlangt uns viel ab, kostet Kraft. Es gibt viel auszuhalten. Wir brauchen Verstärkung. Beim Nachdenken über das Pfingstfest 2024 und den Heiligen Geist, dessen Kommen wir an Pfingsten feiern, komme ich von diesem Wort nicht los.
Bastian Bohl und Dominik Hafner (DBJR)
Bei der Europawahl 2024 können erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren wählen. Allein in Deutschland werden am 09. Juni eine Million junge Wähler:innen zusätzlich an die Urne gerufen. Ein wichtiger Schritt zu mehr demokratischer Beteiligung der Jugend, die auf alle Wahlen ausge-weitet werden sollte. Aber politische Teilhabe darf sich nicht allein nur auf Wahlen beschränken.