Vom 24. bis 26. Januar fand das „Jubiläum der Kommunikation und Medien“ im Vatikan statt. 8.000 Medienschaffende – darunter auch der Autor – folgten dem Aufruf von Papst Franziskus zum ersten Großevent des „Heiligen Jahres 2025“ in Rom. Der Pontifex rief dabei dazu auf, „Kommunikation als Brücke in einer zerrissenen Welt“ zu nutzen und erneuerte seine Forderung zum Schutz der Presse- und Gedankenfreiheit sowie des „Grundrechtes auf Information“ in der „schwierigsten Zeit der Menschheitsgeschichte“.

Property of the holy see/Vatican city state
„Journalismus ist mehr als ein Beruf. Es ist eine Berufung und ein Auftrag (…) für eine Kommunikation, die Hoffnung weckt, Brücken baut und Türen öffnet (…) statt einer Kommunikation, die Spaltungen, Polarisierungen und Vereinfachungen der Realität noch verstärkt“ (Papst Franziskus).
Dies betonte Papst Franziskus in seiner Botschaft an Medienschaffende aus der ganzen Welt, die sich am 25. Januar in der Audienzhalle des Vatikans und am 26. Januar zur Heiligen Messe im Petersdom versammelt hatten. Zuvor hatte bereits am 24. Januar, dem Gedenktag des Schutzpatrons der Medienschaffenden, Franz von Sales,zum Auf-takt des „Medienjubiläums“ eine Bußfeier und Heilige Messe in der Laterankirche statt-gefunden.
Der Heilige Vater führte in seiner Botschaft an die Medien weiter aus: „Ihr tragt eine be-sondere Verantwortung. Ihr habt eine wertvolle Aufgabe“. Dazu gehöre aus Sicht von Franziskus vor allem „die Fähigkeit zu sehen und zuzuhören; sich auf die Seite derer zu stellen, die an den Rand gedrängt sind, die weder gesehen noch gehört werden.“
Vatikan: Dialog, Wahrheitssuche und Abwehr von Lügen sind die „größten Herausforderungen unserer Zeit“
„Im Dialog zwischen Menschen und Maschinen, in der Suche nach Wahrheit und der Abwehr von Lügen“ liegen aus Sicht von Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation des Heiligen Stuhls, „die größten Herausforderungen unserer Zeit.“
Der Vatikan hatte in dieser Woche mit der Veröffentlichung des Dokuments „Antiqua et nova“(https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2025-01/wortlaut-vatikan-ki-technologie-antiqua-nova-dokument-internet.html) , dass „KI gleichzeitig Gefahr und Chance sei“ und vor allem vor dem Einsatz von KI bei der Erstellung von Fakenews und Deepfakes gewarnt. Laut Vatikanstellungnahme sollte KI „nur als ergänzendes Werk-zeug zur menschlichen Intelligenz eingesetzt werden und nicht deren Reichtum erset-zen“.
Dabei kann der Einsatz von künstlicher Intelligenz nicht nur eine Herausforderung, son-dern auch eine Chance sein. Denn der Dialog zwischen Menschen und Maschinen kann auch den Dialog zwischen den Menschen unterstützen. Aber ist die Kirche dafür bereit? Das Dokument „Antiqua et nova“ belegt, dass Glaube und KI keine Gegensätze sind!
Fazit: Standhalten, auch wenn der Gegenwind größer wird!
Beim „giubileo del mondo della communicazione“ im Vatikan wurde deutlich, dass Me-dienschaffenden die wichtige Aufgabe zukommt, in der Kommunikation „die Spreu vom Weizen zu trennen“. Journalistinnen und Journalisten müssen bei der Suche nach der Wahrheit nur auf Fakten anstelle auf schnelle Klicks setzen. #stopptfakenews, auch, wenn der Gegenwind immer stärker wird. Die KI kann dabei unser Verbündeter sein.
Lesetipp: https://www.kath.de/kommentar/2025-01-19-stopptfakenews
Hinweis: Der Autor hat das Portal www.kath.de beim Medienjubiläum in Rom vertreten. Weitere Berichte dazu finden Sie in unserem Partnerportal www.explizit.net.
Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)