Verspätung und Stau – die CSU-Verkehrsminister

Die Deutschen sind geduldig, sie stehen und machen keinen Aufstand, wenn der Zug x-mal stehen bleibt, ehe er in den Bahnhof einfahren kann. Irgendwo ist immer ein Zug liegen geblieben, so dass sich die Verspätungen addieren. Wer sich auf die Autobahn begibt, muss gar nicht mit Unfällen rechnen, Staus entstehen auch von selbst, wenn zu viele Lastwagen und PKWs auf die Bahn gelassen werden. Als ob wir noch vor der Öffnung des Eisernen Vorhangs lebten und das Bahnfahrer noch im Verhältnis zu den Einkommen noch teuer war. Vor allem scheint man im Verkehrsministerium noch nicht begriffen zu haben, dass die Maut-Elektronik auch die Steuerung des Verkehrs übernehmen könnte.

Physik für den Verkehrsminister Es gibt zu den Stoßzeiten jeweils Staus. Das kann nicht überraschen. Aber das fehlende Verständnis in der CSU, wie Strömungen gesteuert werden, zeigt sich nicht nur an den hilflosen Versuchen, die Flüchtlingsströme in den Griff zu bekommen, sondern an der Tatsache, dass die Minister wohl mit dem Hubschrauber fliegen und nicht mehr mitbekommen, wie es ihren Wählern geht. Staus heißt doch, dass immer weniger Autos fahren können und zugleich weitere auf die Fahrbahn gelassen werden. Wenn man die Pendler immer länger im Stau stehen lässt, muss man sich über das Wutbürgertum nicht wundern. Es bedarf intelligentere Lösungen, eben eine Steuerung des Verkehrs und eine Begrenzung der Fahrzeuge, die auf die Autobahn fahren dürfen. Denn ab einer bestimmten Verkehrsdichte kommt es notwendig zu Staus, wenn die Wagen nicht elektronisch in dem notwendigen Abstand hintereinander herfahren. Die täglichen Stoßzeiten müssen organsiert werden. Man kann z.B. Zugangskarten vergeben, wer keine solche hat, muss dann warten. Auf jeden Fall ist es Zeit- und Ressourcenverschwendung, es zu Staus kommen zu lassen. Den Grünen würde das noch anstehen, warum die CSU die Bürger zum Autoverzicht zwingen will, indem sie die Staus immer länger werden lässt, müsste sie ihren Wählern erklären.

Die Bahn ist digital verwirrt Früher, als noch Dampfloks fuhren und die Weichen und Signale vom Stellwerk aus mit Drähten betätigt wurden, konnte die Bahn noch mit ihrer Pünktlichkeit prahlen. Sogar die Luftangriffe im Krieg führten nicht zum Zusammenbruch des Bahnverkehrs. Erst die gesprengten Brücken am Ende des Krieges ließen sich nicht so schnell reparieren. Inzwischen ist viel gerechnet worden und es gibt einfachere Schaltungen. Warum mit der digitalen Technik da nicht mehr zu machen ist, kann nicht an dieser Technik liegen. Zumindest funktioniert sie bei den Handys, so dass man die Verspätungen am Morgen an die Sitzungsteilnehmer übermitteln kann und abends an die Familie. Man ist dann immer wieder erstaunt, wie schnell einen die Verspätungsmeldungen über die Bahn-App erreichen. Ein Rätsel, warum die gleiche Technik nicht für das ungestörte Fließen des Zugverkehrs genutzt wird.

Staus und Verspätungen sind kein Schicksal Dass die ständige Warterei nicht ein Natur-, sondern ein vom Menschen gemachtes Phänomen ist, ist den Wählern noch nicht aufgefallen. Keine Partei nutzt diese Frage, auch die FDP nicht, obwohl ihr Verkehrsminister in Hessen, Dieter Posch, den Autoverkehr durch intelligente Steuerung flüssig gehalten hatte. Die Wähler haben es der Partei nicht gedankt. Vielleicht gehört das im Stau-Stehen oder bei der Bahn den Anschluss verpassen doch zum Grundbestand des deutschen Lebensgefühls.