Am gestrigen Nikolaustag waren sie wieder allgegenwärtig, die Weihnachtsmänner mit ihren weißen Bärten und roten Umhängen, mit denen uns Coca-Cola, Lindt und Co. zum Kaufen anregen wollen. Dabei gilt: Auf den Echten kommt es an. Denn der Heilige St. Nikolaus war Bischof von Myra und setzte sich für die Armen ein. Das sollte auch die (Bundes-) Politik.
Die Legende um den mildtätigen Nikolaus von Myra (15. März 270 bis 6. Dezember 343) entstand schon kurz nach seinem Tod. Der heutige Nikolausbrauch an seinem Todestag, dem 6. Dezember, stammt aus dem 19. Jahrhundert. Doch das Bild, dass Millionen von Menschen vom Heiligen Nikolaus haben, kommt aus den USA. Bereits ab 1931 zeichnete der Illustrator Haddon Sundblom den Weihnachtsmann mit seinem charakteristischen Bart, seinem roten Anzug und seinen Stiefeln, der ab 1964 für die Coca-Cola-Werbunggenutzt und durch dessen Fernsehwerbung weltweit bekannt wurde. AlsInspiration diente Sundblom – laut Coca-Cola – das Gedicht „A Visit From St. Nicholas“ von Clement Clark Moore aus dem Jahre 1822, in dem der Weihnachtsmann mit einem roten Mantel beschrieben wird.
Spenden statt Schenken!
Es zeigt sich also, es lohnt sich genauer hinzuschauen und zu entdecken, wer der „echte“ Weihnachtsmann ist. Dabei geht es aber weniger um Marketing- und Lizenzrechte, sondern vielmehr um den Einsatz des Bischofs von Myra für die Armen, die leider zunehmend in Vergessenheit gerät. Spenden statt Schenken wäre das bessere Motto für den 6. Dezember!
Auch in der (Bundes-) Politik: Sozialstaat first!
Auch im Hinblick auf die Neuwahl des Deutschen Bundestages am 23. Februar 2025 können Politikerinnen und Politiker etwas vom Heiligen Nikolaus lernen: Nämlich einerseits, dass die Aufrechterhaltung des Sozialstaates und seiner Hilfen ein wichtiger Pfeiler des Staates ist. Sozialpolitik ist kein Anhängsel, sondern muss wieder stärker Querschnittsthema für alle Ressorts des Bundes werden. Daran erinnert uns Nikolaus von Myra jedes Jahr wieder!
Klare Kante zeigen!
Darüber hinaus ist die Geschichte des Coca-Cola Weihnachtsmannes und des Heiligen Nikolaus von Myra auch ein warnender Hinweis für die (Bundes-) Politik. Denn wenn Parteien – zum Beispiel mit einem C im Namen – anfangen Argumente von anderen Parteien wie zum Beispiel von einer Partei mit A im Namen, zu übernehmen bzw. zu kopieren, stärken diese Parteien nicht sich, sondern die andere Partei. Denn die Wählenden greifen lieber zum Original als zum Plagiat. Und dies wiederum stärkt Kräfte in Deutschland, die nicht (wieder) an die Macht kommen dürfen! Klare Kante zeigen, wie die Deutsche Bischofskonferenz (DBK), das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und Diözesanräte gezeigt haben oder planen, das ist jetzt angesagt! Auch daran erinnert uns Nikolaus von Myra, der sein Engagement auch gegen Kritik fortsetzte.
Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)