kath.de – Die Woche

Lokaler Rückzug großer Orden

Die „Deutsche Franziskanerprovinz“ und die „Deutsche Provinz der Jesuiten“ ziehen sich aus Standorten in Deutschland zurück.

Die Franziskaner verständigten sich auf ihrem Provinzkapitel in Vierzehnheiligen über die zukünftigen Grundlagen ihres Ordenslebens. Dazu zählen ein Leben in kleineren Gemeinschaften sowie projektbezogenes und flexibles Arbeiten. Die sinkende Zahl an Brüdern erfordert weitere tiefe Einschnitte in die bisherig deutschlandweite Präsenz der Franziskaner. Die Häuser auf dem Engelberg, in Garmisch-Partenkirchen, Halberstadt, Köln, Neviges, Waren und Wiedenbrück sollen zeitnah aufgelöst werden. Darüber hinaus stehen weitere Standorte zur Disposition.

Die Deutsche Provinz der Jesuiten hatte angekündigt, sich aus dem Standort Leipzig zurückzuziehen. Der Provinzial der Jesuiten, Johannes Siebner schrieb zur Begründung: „Wir müssen und wir wollen Reduzierungen und Restrukturierungen vornehmen.“ Die Entscheidung, sich aus Leipzig zurückzuziehen, sei „das Ergebnis einer schwierigen Abwägung, die übrigens auch andere Standorte des Ordens noch betreffen wird“.

Dazu:
Deutsche Franziskaner entscheiden über Schwerpunkte künftigen Lebens und Arbeitens (franziskaner.net, 22.03.2019)
„Leider unumgänglich“ – Jesuiten geben ihren Standort in Leipzig auf (domradio.de, 19.03.2019)

Millenials & Meditation: Von der Freiheit, nichts tun zu müssen

Ständig funktionieren, alles selbst machen und schaffen müssen. Alles hängt von mir ab. Die Grundgefühle vieler Millenials. Unser Autor hat nach Möglichkeiten gesucht, aus diesem Druck auszubrechen – mit Spiritualität, in Meditation und "geistlichen Übungen". (Mit Video)

kath.de-Redaktionsleiter und hinsehen.net-Autor Matthias Alexander Schmidt hat "kontemplative Exerzitien" im Haus Gries, einem Exerzitienhaus des Jesuitenordens im Frankenwald gemacht. Die Exerzitien-Kurse für junge Erwachsene dort seien, so Schmidt, eines der wenigen anschlussfähigen spirituellen Angebote aus dem kirchlichen Bereich für seine Altersgruppe, zwischen ca. 18 und 35 Jahren.
Der ganze Artikel mit Video auf hinsehen.net

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time out – Meditationstage für Junge Erwachsene im Alter von 18-33
out of office – Meditationstage für young professionals im Alter von 30-40


Kein Zusammenhang: Homosexualität und Missbrauch

Zwischen Homosexualität und sexuellem Missbrauch scheint es keine Verbindung zu geben. Das schreibt der Moderator des vatikanischen Kinderschutzgipfels, der Jesuitenpater Federico Lombardi auf der italienischen Seite von „Vatican News“. In verschiedenen Arbeitsgruppen der Ende Februar im Vatikan abgehaltenen Konferenz seien Fragen zu dem Zusammenhang gestellt worden. Das Thema sei komplex und müsse weiterhin untersucht werden, da im katholischen Klerus „die bekannten Fälle von Missbrauch meist gegen Jungen und nicht gegen Mädchen gerichtet sind“, schreibt Lombardi, dessen Beitrag in einem vom Vatikanverlag LEV herausgegebenen Buch erscheinen wird. In dem Band „Consapevolezza e purificazione“ („Bewusstwerdung und Reinigung“) werden Arbeitsbeiträge der Konferenz zusammengestellt.

Dazu:
„Kein Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie“(Vatican News, 25.03.2019)

Anti-Missbrauch-Maßnahmen

Papst Franziskus hat durch neue Gesetze und Richtlinien für den Vatikanstaat konkrete Maßnahmen im Kampf gegen sexuellen Missbrauch verkündet.

Als Konsequenz aus den Beratungen des Anti-Missbrauch-Gipfels Ende Februar gelten nun verschärfte Vorschriften: Verdachtsfälle müssen gemeldet, verurteilte Täter sollen aus dem Amt entfernt werden. Kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden besondere Beziehungen zu Kindern untersagt, Priestern, darüber hinausgehend, ihnen Geschenke zu machen. Der betroffene Personenkreis ist jedoch überschaubar. Der Vatikanstaat zählt ungefähr 800 Einwohner. Der Papst zeigt aber seinen Willen Worten konkrete Taten folgen zu lassen.

Dazu:
Erlass des Papstes: Im Vatikan vor Missbrauch geschützt (tagesschau.de, 29.03.2019)

Aufgeregt vor der Zukunft: Fridays for Future

Jeden Freitag regen sich die Jungen über die Klima-Sünden der Alten auf. Die Wut von heute ist die Sorge um das Morgen. Rot vor Wut ist eigentlich vor Sorge bleich. Wenn Leute sich aufregen, sind sie eigentlich nur aufgeregt: ein neues Verständnis für Wut. Hier der aufmerksame Blick unseres Satirikers…

Der ganze Artikel auf explizit.net

Unter Männerkontrolle

Die elfköpfige Redaktion der vatikanischen Frauenzeitschrift „Donne Chiesa Mondo“ (Frauen, Kirche, Welt) ist geschlossen zurückgetreten. Die Chefredakteurin, Lucetta Scaraffia schrieb zur Begründung, es herrsche ein Klima „wachsenden Misstrauens“ gegen sie und ihre Redaktion.

Die Zeitschrift erschien bisher einmal monatlich als Beilage der vatikanischen Zeitung „Osservatore Romano“. Scaraffina wirft dem Chefredakteur des „Osservatore“, Andrea Monda, vor, er wolle das Frauenheft auf Linie bringen. „Unter der direkten Kontrolle von Männern“ würden Frauen ausgewählt, „die als vertrauenswürdig gelten“. Monda sagt, „Donne Chiesa Mondo“ genieße „totale Autonomie und totale Freiheit“ und könne „ohne Klerikalismen jeder Art“ weiterarbeiten. Im Februar hatte die Zeitschrift den sexuellen Missbrauch von Ordensfrauen durch Priester thematisiert, woraufhin der Papst das Problem öffentlich zugab.

Dazu:
Männer-Kontrolle: Führung eines Frauenmagazins im Vatikan gibt auf (Salzburger Nachrichten, 26.03.2019)


Der kath.de-Wochenkommentar

Küssen verboten – die kath.de-Glosse zum Sonntag

von

„Küssen verboten“ – sangen „Die Prinzen“ schon 1992 und landeten damit einen ihrer größten Erfolge. Als Gläubige vor ein paar Tagen den Fischerring des Papstes küssen wollten, machte auch Franziskus klar: Küssen verboten. Nun ist die Aufregung riesengroß. Für Simon Schwamborn stellen sich da einige Fragen. Die kath.de-Glosse zum Sonntag.

Lesen Sie den vollständigen Kommentar hier