kath.de – Die Woche

Vatikansprecher kündigen

Die Pressesprecher des Vatikans haben zum Jahresende 2018 - offenbar überraschend - gekündigt. Die Meldung über den Rückzug des als konservativ geltenden US-Amerikaners Gregory Burke und seiner Stellvertreterin, der Spanierin Paloma García Ovejero, hat Anlass für Verwunderung und Spekulationen gegeben.

Burke teilte mit, er und García Ovejero wollten Papst Franziskus die Möglichkeit geben, „völlig frei ein neues Team zusammenzustellen“. Burke war seit 2012 Kommunikationsberater im vatikanischen Staatssekretariat, ab Ende 2015 stellvertretender Sprecher. Im August 2016 löste er den Jesuiten Federico Lombardi als Sprecher ab, der nach zehn Jahren im Amt zurückgetreten war. Zumindest vorübergehend übernimmt jetzt der Journalist und ausgewiesene Kenner des argentinischen Papstes, Alessandro Gisotti.

Dazu: * Wer spricht denn nun in seinem Namen? (FAZ.net, 02.01.2019) * Ein neuer Sprecher für den Papst (Deutschlandfunk, 03.01.2019)

Regelmäßig Kirche „durchlüften“

Alle 50 Jahre sollte die Kirche die „Fenster aufreißen und durchlüften“. Das sagte der Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig in einem Interview. Wegen seiner positiven Äußerungen zu Homosexualität hatte er das "Nihil obstat" für sein Amt als Rektor der Hochschule Sankt Georgen erst verspätet aus dem Vatikan erhalten.

Für Homosexuelle will sich der Jesuit in der Kirche weiterhin einsetzen. Wörtlich sagte er: „Es gibt Schwule und Lesben in der katholischen Kirche, die müssen sich auch nicht rechtfertigen, sondern sie sind volle und gleichberechtigte Mitglieder in der Kirche. Basta.“ Wie vor 50 Jahren stehe für die Kirche aktuell eine "Wendezeit" an. Eine Revolution müsse es nicht alle 50 Jahre geben, so Wucherpfennig, aber „durchlüften wäre doch ganz passend.“

Dazu: * Kirche sollte „alle 50 Jahre kräftig durchlüften“ (FAZ.net, 28.12.2018) * Jesuiten-Pater will Kirche "alle 50 Jahre kräftig durchlüften" (hessenschau.de, 28.12.2018)

2018: Weltweit 40 Missionare getötet

Im Jahr 2018 wurden weltweit 40 Missionare umgebracht, 35 von ihnen Priester. Das sind fast doppelt soviel getötete Missionare wie im Vorjahr, wie die vatikanische Agentur Fides berichtet. Die meisten Missionare, 21, sind in Afrika getötet worden. Neben den getöteten Missionaren werden auch noch einige vermisst bzw. befinden sich offenbar in den Händen von Entführern.

Dazu: * 2018 wurden weltweit 40 Missionare umgebracht (DerStandard, 29.12.2018)

Apostolischer Visitator im Bistum Gurk

In der Aufarbeitung der Vorwürfe gegen den ehemaligen Diözesanbischof des Bistums Gurk in Österreich vertraut der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn auf die „saubere Arbeit des Vatikans“.

Dem früheren Bischof der Kärntner Diözese, Alois Schwarz, werden „fragwürdige Personalentscheidungen sowie undurchsichtige Vorgänge im Amts-, Führungs- und Lebensstil“ vorgeworfen. Zur Klärung der Situation schickte der Vatikan zuletzt einen sogenannten „apostolischen Visitator“ in das Bistum, den Salzburger Erzbischof Franz Lackner. Kardinal Schönborn, Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz, zeigte sich zuversichtlich, „dass die zuständige Instanz – der Vatikan – Licht in die Situation“ bringen werde.

Dazu: * Scharfe Replik aus Kärnten auf Schönborn-Kritik (Kleine Zeitung, 30.12.2018) * Kardinal Schönborn vertraut bei «Causa Gurk» auf den Papst (kath.ch, 30.12.2018)


Der kath.de-Wochenkommentar

Ausblick auf 2019

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