kath.de – Die Woche

Neuer Missbrauchskandal

Nach den USA und Deutschland hat nun auch die Katholische Kirche in Belgien einen Bericht zu sexuellem Missbrauch durch Geistliche veröffentlicht.

Am Dienstag stellte die Bischofskonferenz einen rund 400 Seiten langen Bericht vor, der von der Interdiözesanen Schutzkommission für Kinder und Jugendliche erstellt wurde. Laut Bericht meldeten sich in den vergangenen acht Jahren insgesamt 1.054 Opfer bei den Kontaktzentren der Kirche.

Es gehe darum, „den Schaden für die Opfer anzuerkennen, ihre Hilflosigkeit gegenüber dem Täter, das Schweigen, zu dem sie verurteilt worden seien, und den Schaden für ihre persönliche Entfaltung“, heißt es seitens der belgischen Kirche.

Die Vergehen sind bereits verjährt. Für die Betroffenen wurde die Stiftung „Dignity“ eingerichtet. Bisher wurden knapp 4,5 Millionen Euro an Entschädigungen gezahlt. Je nach Übergriff erhalten Betroffene zwischen 2.500 und 25.000 Euro.

Dazu: - Das Ausmaß schwarz auf weiß (DOMRADIO.DE, 12.02.2019) - Belgische Kirche veröffentlichte Bericht zu Missbrauch (Kleine Zeitung, 13.02.2019)

Nicht nur ein Weg führt in mein spirituelles Zimmer

**Ich gehe ganz bewusst morgens, meist auch abends in diesen hellen weiten Raum in meinem Seelenhaus. Ich bete. Mir wurde bewusst, dass alles, was ich erhalten will, ob körperliche Fitness, Beziehungen zu Freunden oder in der Familie, die Blumenpracht im Garten, der schöne Parkettboden, Pflege brauchen. **

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90 Jahre Vatikan

In der vergangenen Woche hat der Vatikan den 90. Jahrestag seiner Unabhängigkeit gefeiert.

Am 11.02.1929 unterzeichneten die faschistische Regierung Italiens und der Heilige Stuhl die Lateranverträge, mit denen Italien die politische und territoriale Souveränität des Vatikans garantierte. Der Heilige Stuhl wiederum erkannte Rom als Sitz der italienischen Regierung an.

1870 hatte sich das Königreich Italien das Gebiet des Vatikans einverleibt. Der Papst fühlte sich von da an als Gefangener und wollte nicht auf ein eigenes Staatsgebiet verzichten.

Mit den Lateranverträgen wurde der neugegründete Vatikanstadt (Stato della Città del Vaticano) offizielles Staatsgebiet des Papstes.

Dazu:

Neuer Kämmerer für den Papst

Papst Franziskus hat den irischen Kardinal Kevin Farrell zum neuen Kämmerer der Katholischen Kirche ernannt.

Farrell tritt in die Fußstapfen des 2018 verstorbenen Kurienkardinals Jean-Louis Tauran. Farrell ist außerdem Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben.

Dem Kardinalkämmerer (Camerlengo) kommen in der katholischen Kirche einige wichtige Aufgaben zu: Er verwaltet die Besitztümer und Einkünfte des Heiligen Stuhls. Zudem stellt der Camerlengo den Tod des Papstes fest und verwaltet das Konklave. Bis zur Wahl eines neuen Papstes führt er außerdem kommissarisch die Staatsgeschäfte.

Dazu: - Neuer Kämmerer für den Papst(religion.ORF, 14.02.2019) - Papst ernennt Kardinal Kevin Farrell zum neuen Kardinalkämmerer(Vatican News, 14.02.2019)

Facebook knacken - mit dem Kartellrecht

Facebook ist der direkte Widerspruch gegen den Gründungsimpuls des Internets. Statt Freiheit, in der jeder, nicht nur privilegierte Journalisten, sich äußern können, wird das noch junge Medium bereits in ein totales Überwachungssystem verkehrt. Das Kartellamt hat endlich die Zange gefunden, diesen Drahtverhau zu öffnen.

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Religion im Kino

Bei der diesjährigen Berlinale werden ungewöhnlich viele Filme präsentiert, die Religion und Glauben thematisieren.

Filmemacher verschiedener Länder beleuchten mit ihren Beiträgen bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin ganz unterschiedliche Aspekte des Glaubens. Ein Beitrag aus Frankreich („Grâce à Dieu“) greift ein hochaktuelles Thema auf: Den Missbrauch durch Würdenträger der Katholischen Kirche. Eine Regisseurin aus Mazedonien bat sogar die orthodoxe Kirche um die Unterstützung ihres Films. In dem Film kritisiert sie die untergeordnete Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft Mazedoniens.

Andere Filme thematisieren die Rolle des Islams in der westlichen Welt und das Miteinander verschiedener Religionen in Europa.

So unterschiedlich die Beiträge auch sind, sie alle zeigen, dass Religion und Glauben hochaktuelle Themen sind und sie auch im kulturellen Diskurs mehr Aufmerksamkeit erfahren müssen.

Dazu: - Glaubst du noch? (Deutschlandfunk, 14.02.2019) - Religion auf der Berlinale(BR, 11.02.2019)


Der kath.de-Wochenkommentar

Missbrauchstagung: Die Bischöfe müssten „Ich“ sagen!

von

Wie rechtfertigen die Mächtigen die Geduld der Ohnmächtigen ihnen gegenüber? Die von Missbrauch Betroffenen und die „einfachen Gläubigen“, die Homosexuellen und die Frauen in der Kirche – diejenigen, die wenig oder keine Macht in der Kirche haben – sie müssen geduldig auf die Bischöfe warten. Die Machthaber der Kirche ruhen sich auf der Geduld, auf dem Verständnis des Kirchenvolks, auf der Ohnmacht der Ohnmächtigen. Denn diese sind ganz überwiegend gedanklich schon viel weiter und reifer als das Führungspersonal der Kirche.

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