kath.de – Die Woche

Causa Wucherpfennig

Dem Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig wird aufgrund seiner Aussagen zur Homosexualität eine weitere Amtszeit als Rektor der Jesuitenhochschule Sankt Georgen verwehrt.

Anfang des Jahres wurde Wucherpfennig mehrheitlich für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Die Bildungskongregation im Vatikan verweigert ihm jedoch das „Nihil Obstat“ (Unbedenklichkeitserklärung), ohne das er seinen Posten als Rektor nicht antreten darf. Grund für die Verweigerung sind Wucherpfennigs liberale Äußerungen zur Homosexualität.

In einem Interview im Jahr 2016 hatte Wucherpfennig die biblische Verurteilung von Homosexualität in Frage gestellt und von der Kirche eine stärkere Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Paaren gefordert. Er plädierte auch für eine Segnung von homosexuellen Paaren.

Diese Sichtweise „stimme nicht mit den Lehren der Kirche überein“, heißt es aus dem Vatikan und man verlange von Wucherpfennig einen Widerruf seiner Positionen. Diesen Preis wolle er für sein Amt nicht zahlen. Wucherpfennig sieht seine „Äußerungen zur Homosexualität und zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare auf dem Boden der katholischen Lehre.“

Die Haltung des Vatikans stößt bei zahlreichen deutschen Bischöfen auf Unverständnis. Mehrere Bistümer haben sich bereits hinter den Jesuitenpater gestellt. Aktuell läuft noch ein Prüfungsprozess in der Causa Wucherpfennig. Von Seiten des Vatikans heißt es, „das letzte Wort sei noch nicht gesprochen.“

Dazu:

Unabhängige ukrainische Kirche

Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel hat der Bildung einer unabhängigen ukrainischen Landeskirche zugestimmt.

Nach einer zweitägigen Synode zur Ukrainefrage hat das Ökumenische Patriarchat unter Vorsitz des Patriarchen Bartholomäus I. die Loslösung von Moskau akzeptiert.

Seit der staatlichen Unabhängigkeit 1992 streiten sich zwei orthodoxe Kirchen um die Vormachtstellung in der Ukraine. Eine um den Moskauer Patriarchen Kirill und eine um den von der Russischen Orthodoxen Kirche laisierten und exkommunizierten Patriarchen von Kiew, Filaret Denisenko. Dieser soll von den Sanktionen losgesprochen und wieder in sein Amt eingesetzt werden. Der ukrainische Staatschef Poroschenko feierte die Entscheidung als „einen großen Sieg über die Moskauer Dämonen“. Die russisch-orthodoxe Kirche hingegen, nannte den Beschluss eine „katastrophale Entscheidung.“ Sie sei nun gezwungen „die Beziehungen zu Konstantinopel abzubrechen.“

Dazu:

Auftragsmord und Problemlösung

Papst Franziskus hat in der vergangenen Woche mit seiner Äußerung zu Schwangerschaftsabbrüchen für Aufsehen gesorgt.

Bei einer Generalaudienz sprach Franziskus sprach er über das biblische Gebot „Du sollst nicht töten.“ Dazu kritisierte er zunächst „die Abwertung menschlichen Lebens“, wie sie durch Kriege, Ausbeutung und Ausgrenzung vorgenommen wird. Danach fragte er abweichend von seinem Predigttext: „Ist es richtig, ein menschliches Leben zu beseitigen, um ein Problem zu lösen?“ Eine Abtreibung vorzunehmen sei wie einen Auftragsmörder zu bestellen, der ein Problem aus der Welt schaffen soll. „Die Schwangerschaft unterbrechen. Aber das bedeutet, jemanden direkt um die Ecke zu bringen.“ Vor allem wenn werdenden Eltern eine Behinderung des Kindes diagnostiziert wird, werde vorschnell zum Schwangerschaftsabbruch geraten.

Frauenärzte zeigten sich empört ob dieses Vergleiches. Mit seiner Aussage bezeichne der Papst all jene Ärzte, die Abtreibungen durchführen, als Mörder. Der Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte in Deutschland betonte, dass sich die Ärzte aus Gewissensgründen dazu verpflichtet fühlen, Frauen in einer Notlage zu helfen.

Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey findet den Vergleich von Papst Franziskus „absolut inakzeptabel.“ Keine Frau mache sich diese Entscheidung leicht. Anstatt sie zu „kriminalisieren und beleidigen“ müsste ihnen Hilfe, Beratung und Unterstützung zuteilwerden.

Dazu:

Papstreise nach Nordkorea?

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un will Papst Franziskus nach Pjöngjang einladen.

Bei einem Korea-Gipfel im vergangenen Monat berichtete Kim dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in von seiner Absicht den Papst nach Nordkorea einzuladen. Moon soll die Einladung an den Papst bei einem Zusammentreffen im Vatikan in der kommenden Woche überbringen, heißt es aus dem südkoreanischen Präsidentenamt.

Die Meinungen über einen möglichen Papstbesuch in Nordkorea gehen weit auseinander. Südkoreas Bischöfe sehen in einem möglichen Besuch die einzige Chance Nordkorea aus der Isolation heraus zu holen. Menschenrechtler hingegen vermuten hinter Kims Einladung eigennützige Zwecke. Der Papst würde zu einem Propagandamittel für Kim Jong-un missbraucht.

Menschenrechtler seien sich sicher, dass Kim niemals religiöse Freiheit in Nordkorea zulassen würde. Schätzungen zufolge sind von den rund 300.000 Christen, die in Nordkorea leben, etwa 70.000 aufgrund ihres Glaubens in Straflagern inhaftiert. Seit 2002 zählt Nordkorea zu den weltweit größten Christenverfolgern.

Dazu:


Der kath.de-Wochenkommentar

Ist Sex doch katholisch?

von

Die Katholische Kirche brennt sich mit den Themen Missbrauch, Homosexualität und dann auch Abtreibung in die Gehirne ein. Kümmert sich diese Kirche noch um die Gottesbeziehung der Menschen, die Verlassenen, die Menschen auf der Flucht?

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