kath.de – Die Woche

Jugend- oder Missbrauchssynode?

Mehrere Bischöfe haben eine Synode zum Umgang mit Missbrauch in der Kirche gefordert.

Edward Burns, Bischof des Bistums Dallas, nannte als Themen für eine solche Synode, nach dem Schutz von Kindern und dem Umgang mit Opfern, den Machtmissbrauch sowie Klerikalismus. Auch müsse die Haftung und Transparenz innerhalb der Kirche geklärt werden. Auch Philip Egan, Bischof von Portsmouth, schlug eine Synode zum Missbrauch vor. Er betont die Problematik des Selbstverständnisses von Priestern und Bischöfen. Egan fordert eine Supervision für Kleriker und einen kirchenrechtlich vorgeschriebener Verhaltensstandard in allen Bistümern.

Geplant ist eine Synode zum Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ im Oktober. Charles Chaput, Erzbischof von Philadelphia, machte sich aber dafür stark, diese Synode abzusagen. Die Bischöfe hatten „absolut keine Glaubwürdigkeit“ zu den geplanten Themen. Erst müsse die Versammlung über den Lebensstil von Bischöfen beraten.

Dazu:

Missbrauchsskandal spaltet US Kirche weiter

In Amerika sind die Streitigkeiten innerhalb der Kirche zu einem neuen Höhepunkt gekommen. Die New York Times spricht von einem Bürgerkrieg zwischen den Katholiken.

Vordergründig gehe es um Missbrauchsskandal, besonders um Theodore McCarrick, den ehemaligen Erzbischof von Washington. Doch gehe es in der Debatte vornehmlich auch um den Streit zwischen konservativen und liberalen Katholiken. So hätten die Bischöfe, gegen die besonders schwere Vorwürfe im Raum stehen, vornehmlich liberale Ansichten. Gegen sie und den zu liberal empfunden Papst Franziskus „keilen die Orthodoxe [sic] kräftig“, wie der Spiegel berichtet. So kritisiert der ehemalige Nuntius, Erzbischof Carlo Maria Viganò, Papst Franziskus und fordert dessen Rücktritt.

Dagegen äußerte sich diese Woche der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt. Es werde der Rücktritt des Papstes gefordert, obwohl andere Fehler begangen hätten. Besonders Franziskus habe zur Umkehr und Buße aufgerufen. Er wünsche dem Papst „Starkmut und Zuversicht“ für seine Aufgaben. Auch US Präsident Donald Trump nahm den Pontifex in Schutz. Er gehe „so gut wie nur möglich“ mit der Situation um.

Dazu:

Kirche befürchtet Druck bei Organspende

Die Deutsche Bischofskonferenz hat Bedenken gegen die von Gesundheitsminister Jens Spahn vorgeschlagene Widerspruchslösung bei der Organspende geäußert.

Die bestehende Regel ermögliche eine Entscheidung, die frei und informiert getroffen werde. Die Widerspruchslösung führe nicht alleine zu mehr Organspenden, wie Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen. Maßnahmen zur Erhöhung der Spendenbereitschaft seien zu befürworten, doch sollten sie auf der bestehenden Entscheidungslösung aufbauen. Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart, präzisierte die Kritik an der vorgeschlagenen Lösung: Organspende sei eine Form der Nächstenliebe und müsse von sozialem Druck befreit bleiben.

Die vom Gesundheitsminister vorgeschlagenen Neuerungen sollen neben der Änderung der Zustimmung auch mehr Zeit für Transplantationsbeauftragte und eine höherer Vergütung für Einrichtungen enthalten. Damit solle die Zahl der Transplantationen nach einem Tief im vergangen Jahr wieder erhöht werden.

Dazu:

Bischof fordert mehr Konsequenzen aus Missbrauchsskandal

Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat sich deutlich für Veränderungen ausgesprochen, um den Missbrauch in der Kirche zu verhindern.

Die neue Markenentwicklung des Bistums basiere auf Vertrauen und Beziehung. Missbrauch und die Vertuschung von Missbrauch zerstöre das Vertrauen auf schändliche Weise. Der Bischof forderte eine Abkehr vom Klerikalismus, ohne den eine „Nulltoleranz-Haltung” nicht durchsetzbar sei. Es reiche nicht, sich bei den Opfern zu entschuldigen. Vielmehr müssten die Opfer im Mittelpunkt des Handles stehen und alles Mögliche getan werden, um „die Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen“.

Die bereits erfolgten Maßnahmen zur Prävention seien „gut und wichtig“, doch müsse noch mehr geschehen. Der Klerikalismus begünstige Missbrauch, wie auch Papst Franziskus festgehalten habe. Priester und Bischöfe müssten Macht abgeben und das Verhältnis „von Laien und Priestern, von Haupt- und Ehrenamtlichen, von Männern und Frauen” neu geordnet werden, so die Konsequenz Genns.

Dazu:


Der kath.de-Wochenkommentar

Medienmacht – Gegenmacht der Kirche?

von

Die Medien sind der schwierigste Gegner der katholischen Kirche. So höre ich es immer wieder. Nach vielen Jahren in der Medienarbeit frage ich mich, woher Bischöfe, Theologieprofessoren und andere Katholiken das wissen. Ich habe nie diese antikirchliche Phalanx ausmachen können. Es ist die Kirche, die sich eingebrockt hat, was sie den „Medien“ unterstellt.

Lesen Sie den vollständigen Kommentar hier