In der heutigen Heiligen Nacht feiern Christen überall auf der Welt die Geburt eines Königs. Doch Jesus Christus hat gezeigt, dass auch in jedem Menschen ein Stück königliche Würde steckt. Da-her sollte der Schutz der „Würde des Menschen“ (Art. 1 GG) Priorität haben. Aber nicht nur bei uns, sondern überall auf der Welt. Daran erinnern uns die vielen kleinen Könige, die sich bald bei der Aktion Dreikönigssingen 2025 vor allem für die Rechte der Kinder stark machen werden.
Der Schutz der „Würde des Menschen“ ist die oberste Pflicht des Staates: „Die Würde des Men-schen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“, heißt es seit 75 Jahren in Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Doch besonders das Jubiläumsjahr des Grundgesetzes hat gezeigt, wie schwierig es ist, dieses Ideal in der Realität umzusetzen (Lesetipp: (https://www.kath.de/kommentar/2024-05-25-eckpfeiler-der-demokratie-verteidigen)). Der schreckliche Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat (mir) verdeutlicht, wie wichtig das Zusammenstehen in der Gesellschaft ist und dass allen Religi-onsgemeinschaften dabei die wichtige Aufgabe zukommt, die Menschen zu verbinden. Denn vor allem durch den Schutz in der Gemeinschaft kann sich auch die eigene Würde entfalten.
„jedem Menschen innewohnende Königswürde“
Ein mutmachendes Zeichen sind die „Königsskulpturen“, die der Diakon und Holzbildhauer Ralf Knoblauch erstellt. Sie beschäftigen sich mit der Frage: „Wie viel Würde kommt einem Menschen zu – von Gott, von sich, von anderen? Und wie viel bleibt im Verborgenen?“. Die Königsfiguren von Ralf Knoblauch sind ein Antwortversuch darauf: „Scheinbar machtlos und bescheiden zeigt sich ihre Größe und Würde im Verborgenen. Die Skulpturen möchten berühren und an die jedem Men-schen innewohnende Königswürde erinnern – und daran, dass wir Menschen füreinander da sein sollen“, schreibt Knoblauch auf seiner Website. Und die „kleinen Könige“ ermutigen uns dazu, unsere eigene Würde anzuerkennen und uns für die Würde anderer einzusetzen!
Apropos: Füreinander und für andere da sein. Diese Beschreibung passt auch gut zur Aktion Dreikönigssingen. Die königlichen Sternsingerinnen und Sternsinger bringen nicht nur den Segen Gottes von Tür zu Tür, sie setzen sich auch für andere (Kinder) ein. 2025 wird dabei besonders der Schutz der Kinderrechte im Mittelpunkt stehen. Jedes Kind hat Rechte und dazu gehört vor allem auch der Zugang zu Bildung und der Schutz vor Kinderarbeit und Ausbeutung. Doch in Deutsch-land galten 2023 „knapp 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland als armutsgefährdet. Das entspricht einer Armutsgefährdungsquote von 14,0 %“, belegte das Statis-tische Bundesamt. Diese Zahlen sind eine klare Verpflichtung zum Handeln!
„Heute sind wir Könige“
Fazit: „Heute ein König“, diese Aussage aus einer Bierwerbung führt uns auf den falschen Weg. In der Werbung belohnen sich die Menschen für ihre eigenen Leistungen mit einem Hopfengetränk. Doch der Mensch benötigt keine Leistungen (wie einen Oldtimer zu renovieren, wie in der besagten Werbung gezeigt wird), um Würde zu haben. Die Würde wohnt jedem Menschen automatisch inne, da sie von Gott geschenkt ist. Die menschliche Königswürde zu erkennen, anzunehmen und zu schützen, dass ist die Aufgabe jedes einzelnen Königs bzw. einzelnen Königin. Und dies kann am besten gelingen, wenn sich der / die Einzelne für sich und andere einsetzt. Dann wird aus „Heute ein König“ ein „Heute sind wir Könige“. Dafür lohnt es sich einzusetzen!
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern frohe und gesegnete Weihnachten!
Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber kath.de)