Was den Fußball und die Adventszeit verbindet: Die Wunder zu Weihnachten

Am heutigen Sonntag ist nicht nur der vierte Advent, sondern auch der letzte Spieltag der Fußball-Bundesliga in diesem Jahr. Was auf den ersten Blick scheinbar nicht zusammenpasst, hat dennoch einige Parallelen: Es geht um Warten, um Vorfreude und um Hoffnung, auch in scheinbar aussichtslosen Situationen. Ein Besuch in der „FANdom“ – Kirche in Bochum belegte dies.

Sebastian Sendlak / Bochum-Journal

Das „VONOVIA - Ruhrstadion“ ist die Heimat des Bundesligisten VfL Bochum und liegt an der Castroper Straße. Nur einige Hundert Meter entfernt liegt die „Lutherkirche am Stadtpark“, die seit dieser Bundesliga-Saison als „FANdom“ vor jedem Heimspiel die Tore öffnet: Für die Bochumer Fans, aber auch für die Gästefans. So auch am heutigen letzten Spieltag in diesem Jahr, bei dem der Wind schon mal die blau-weiße Fansäule vor der Kirche umwirft. Ähnlich viel Gegenwind schlägt aktuell dem VfL Bochum entgegen, der als Tabellenletzter vor dem heutigen Heimspiel gegen den FC-Heidenheim noch immer auf den ersten Sieg der Saison wartet. Die „Mission Klassenerhalt“ scheint in weiter Ferne zu liegen. Es ist zum Verzweifeln, aber dennoch gibt es Hoffnung. Darauf machte heute die evangelische Pfarrerin Dr. Anja Stuckenberger aufmerksam.

„Lächeln in allen Lebenslagen“

„Die Adventszeit ist eine Zeit des Wartens und eine Zeit der bedingungslosen Liebe und Treue, die schon die Heilige Familie, Maria, Josef und das Jesu in der Krippe verbunden hat“, so Pfarrerin Stuckenberger. Wenn Eltern oder Verwandte in einen Krippe oder Kinderwagen schauen haben sie alle ein besonderes Lächeln in den Augen. Somit ist jede Geburt ein kleines Weihnachtswunder, was die Christinnen und Christen in der bevorstehenden Heiligen Nacht feiern.

Und was kann die Wartezeit verkürzen, fragte Pfarrerin Stuckenberger weiter? Eine gemeinsame Mahlzeit. Und in einem Fußballstadion und vor allem im Ruhrgebiet ist diese Mahlzeit die Currywurst. Sie verbindet Alt und Jung, Reich und Arm. Und ihr ist egal, welcher Nationalität oder Religion oder Fußballmannschaft Jede/r angehört. Und auch dies ist ein kleines Weihnachtswunder.

Auch wenn man sich – wie der VfL Bochum - in einer scheinbar ausweglosen tabellarischen Situation befindet, mache das Weihnachtswunder vom Kind in der Krippe zu Betlehem (welches auch keine erstklassige Unterkunft hatte) deutlich: Durch Zusammenstehen, Treue und ein „Lächeln in allen Lebenslagen“ können auch kleine Wunder möglich werden, so Pfarrerin Stuckenberger. Man muss nur daran glauben. Dies verbindet Fußball und Religion erneut miteinander.

„kleines Weihnachtswunder“ an der Castroper Straße

Fazit: Der Fußball als die „schönste Nebensache der Welt“ und der Advent haben einige Gemeinsamkeiten: Es geht um Warten, Vorfreude und Hoffnung, auch in scheinbar aussichtslosen Situationen. Und Fußball-Fans, wie Gläubige, verbindet eine weitere Sachen: Der Glaube an die Wunder zu Weihnachten. Sei es in der Krippe zu Betlehem oder im Stadion an der Castroper Straße. Im Glaube unterschiedlich, aber in der Gemeinschaft vereint. Beides passt zusammen: Das Gebet zu Gott in der „FANdom“ – Kirche und die laustarken Anfeuerungsrufe im Stadion. Und manchmal – wie am heutigen vierten Advent 2024 – gewinnt dann der Underdog Bochum sein erstes Spiel. Und manche Fans sprachen dabei heute vom „kleinen Weihnachtswunder“.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen frohen 4. Advent und eine besinnliche Vorbereitung auf das „große Weihnachtswunder“ in der Heiligen Nacht vom 24. auf den 25. Dezember,

Christian Schnaubelt (Chefredakteur und Herausgeber von kath.de)