kath.de – Die Woche

Haft für Erzbischof

Zum ersten Mal ist ein ranghoher Vertreter der katholischen Kirche im Zuge des Missbrauchsskandals zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Ein australisches Gericht hat Philip Wilson, den Erzbischof von Adelaide, zu einer einjährigen Strafe verurteilt. Wilson habe in den 70er Jahren den sexuellen Missbrauch durch einen Priester wissentlich vertuscht und auf die Hilfegesuchen der Opfer nicht reagiert.

Bereits im Mai sprach ihn ein Gericht schuldig. Die Höhe des Strafmaßes wurde in der vergangenen Woche verhängt. Es ist jedoch noch unklar, ob Wilson die Haftstrafe antreten muss. Da beim Erzbischof eine Herzschwäche, Diabetes und Alzheimer im Anfangsstadium diagnostiziert wurden, wird im August entschieden, ob er die Strafe unter Hausarrest verbringen kann.

Bislang ist Wilson noch nicht von seinem Amt zurückgetreten. Nach dem Schuldspruch im Mai verkündete er zwar sein Amt vorerst ruhen zu lassen, ein vollständiger Rücktritt blieb allerdings bisher aus.

Dazu:

Eucharistie für alle

Der Würzburger Bischof, Franz Jung, hat ein Zeichen für die Ökumene gesetzt und Ehepaare verschiedener Konfessionen zum gemeinsamen Abendmahl eingeladen.

Anlässlich der Kilian-Wallfahrtswoche hat der Bischof Ehepaare, die ihr 25., 50., 60. oder 65. Ehejubiläum feiern, zu insgesamt vier besonderen Gottesdiensten eingeladen. Gleichzeitig sprach er „auch und gerade für konfessionsverschiedene Ehepaare“ die Einladung zur gemeinsamen Eucharistie aus.

Die Entscheidung Jungs sei allerdings kein endgültiger Entschluss für das Bistum Würzburg im Kommunions-Streit, sondern vielmehr eine Ausnahme für die vier Gottesdienste. Jung wolle „die Empfehlung der Deutschen Bischofskonferenz“ in der kommenden Zeit „mit den diözesanen Räten noch intensiv diskutieren.“

Bei einem der Gottesdienste im Kiliansdom würdigte Jung die „gelebte Treue in der Hauskirche der Ehe […] gerade auch in konfessionsverbindenden Ehen.“ Als Belohnung dafür durften sie gemeinsam die heilige Kommunion empfangen.

Dazu:

Aus für Hamburger Schulen

Nachdem die Rettungsinitiative "Hamburger Schulgenossenschaft" monatelang um den Erhalt von 21 katholischen Schulen in Hamburg gekämpft hat, hat das Erzbistum einer möglichen Kooperation nun endgültig eine Absage erteilt.

Das Bistum hatte im Januar dieses Jahres verkündet, 21 katholische Schulen in der Hansestadt schließen zu wollen. Daraufhin organisierten sich Eltern und Mitarbeiter der Schulen in der Initiative „Rettet 21“ um die Schließungen zu verhindern. Sie trugen ihr Anliegen in einem Brief sogar vor Papst Franziskus.

Prominente Katholiken im Erzbistum gründeten eine private Schulgenossenschaft mit dem Ziel zumindest einen Teil der Schulen in einer Kooperation mit dem Erzbistum zu erhalten. Die Idee dahinter war, dass die Trägerschaft der Schulen weiterhin beim Bistum verbleibt, die Genossenschaft sie jedoch betreibt.

Doch die Gremien des Erzbistums stimmten gegen eine mögliche Kooperation, mit der Begründung, dass nach dem vorgelegten Konzept „die finanziellen Risiken allein beim Erzbistum verbleiben“ würden. Erzbischof Stefan Heße schloss sich dem Votum an und erklärte somit das deutschlandweit einmalige Pilotprojekt für gescheitert. Für fünf Schulen bedeutet dies das Aus ab dem kommenden Schuljahr. Das Bistum hofft nun auf finanzielle Hilfe von außen, um wenigstens einige der anderen betroffenen Schulen zu retten.

Dazu:

Messe mit Geflüchteten

Zum Gedenken an seinen Besuch auf Lampedusa vor 5 Jahren, hat Papst Franziskus im Petersdom eine Messe mit und für Migranten gefeiert.

Am 08. Juli 2013 hat Papst Franziskus bei seiner ersten Amtsreise die Mittelmeerinsel Lampedusa besucht, wo er zusammen mit Geflüchteten eine Messe feierte. Anlässlich des fünften Jahrestages dieses Besuches, fand am Freitag eine Messe im Petersdom in Rom statt. Unter den rund 200 geladenen Gästen befanden sich auch zahlreiche Flüchtlinge und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen.

Die Messe feierte Franziskus für alle Flüchtlinge, die ihr Leben verloren haben, für die Überlebenden der Bootsunglücke, sowie als Dank für die Helfer. Wie auch schon bei der Messe auf Lampedusa bat Franziskus um Verzeihung für die Gleichgültigkeit und Verschlossenheit vieler Menschen. Die einzige Antwort auf die Flüchtlingsfrage sei „Solidarität und Barmherzigkeit“, so der Papst.

Nach der Messe blieb Franziskus noch im Petersdom und begrüßte die Gottesdienstteilnehmer einzeln.

Dazu:


Der kath.de-Wochenkommentar

Fußball - die Männerreligion

von

Fußball ist gerade in christlichen Ländern populär. Außer Japan erreichten nur Mannschaften aus diesen Ländern das Achtelfinale. Es liegt am Christentum, das dem rituellen Bedürfnissen der Männer nicht gerecht wird.

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