kath.de – Die Woche

Offener Brief

In der vergangenen Woche hat sich Papst Franziskus in einem offenen Brief an alle Christinnen und Christen gewandt um für Vergebung ob der zahlreichen Missbrauchsskandale der vergangenen Monate.

Franziskus gab im Namen der Gemeinschaft der Kirche zu, falsch gehandelt und den „Schmerz von Missbrauchsopfern lange ignoriert“ zu haben. Er empfinde „Scham und Reue […] die Kleinen vernachlässigt und fallengelassen“ zu haben. Er wisse allerdings aus, dass es nicht reiche um Vergebung zu bitten. Es müsse vielmehr eine Umgestaltung geben, damit sich eine „Null-Toleranz-Haltung“ etabliere und eine Kultur, in der es keinen Raum für sexuellen Missbrauch und Vertuschung gebe. Leider herrsche unter vielen Kirchenmitgliedern ein falsches Autoritätsverständnis, aus welchem heraus sich der Missbrauch von Macht und Gewissen ereignen.

Die Reaktionen auf den Brief des Papstes fielen geteilt aus. Viele begrüßen die „deutlichen Worte“ des Papstes und seinen angestrebten Kulturwandel in der Kirche, für den der Klerus „um die Hilfe der ganzen Kirche bitten müsste.“

Missbrauchsopfer, vor allem aus Irland, bekundeten unterdessen ihre Enttäuschung über den Papstbrief. Anstatt von „bedeutungslosen Entschuldigungen und Solidaritätsbekundungen“ erwarte man endlich einen „klaren Aufruf zum Handeln.“

Dazu:

Kollektiver Rücktritt gefordert

Nach dem schockierenden Bericht zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in Pennsylvania, haben hunderte Laien und Theologen nun den Rücktritt aller US-Bischöfe gefordert.

In einer von rund 140 Theologen und engagierten Laien unterzeichnete Erklärung werden die US-Bischöfe dazu aufgefordert dem Papst geschlossen ihren Rücktritt anzubieten. Sie sollen sich die chilenische Bischofskonferenz zum Vorbild nehmen, die nach dem Missbrauchsskandal alle dem Papst ihre Amtsenthebung angeboten haben.

Die Ergebnisse des Berichts der Grand Jury sei ein Zeichen für ein „allgemeines Systemversagen der Kirche im Umgang mit sexuellem Missbrauch durch Priester.“ Ein gemeinsames Rücktrittsgesuch sei deshalb auch der einzig mögliche „öffentliche Akt der Reue und des Bedauerns vor Gott und dem Volk Gottes“, heißt es in der Erklärung. Der verursachte Schaden könne nicht durch interne Untersuchungen oder „individuellem guten Willen“ bereinigt werden.

Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz kündigte indes „einen tiefgreifenden Reformplan“ an, der im November vorgestellt werden soll und schlägt eine weltweite Bischofssynode zum Thema Missbrauch vor.

Dazu:

70 Jahre Ökumenischer Rat der Kirchen

Mit einem Festgottesdienst in Amsterdam hat der Ökumenische Rat der Kirchen an seine Gründung vor 70 Jahren gedacht.

Am 23. August 1948 wurde der Ökumenische Rat der Kirchen aus der evangelikalen Bewegung heraus in Amsterdam gegründet. Grundgedanke der Gründung war die Überzeugung, eine Uneinigkeit zwischen den Christen würde dem Evangelium schaden. Mittlerweile gehören 348 Kirchen dem Ökumenischen Rat der Kirchen an. Unter ihnen vor allem orthodoxe, baptistische, anglikanische und Freikirchen. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil arbeitet die auch Katholische Kirche eng mit dem Weltkirchenrat zusammen, Vertreter des Vatikans wirken sogar in wichtigen Gremien mit.

Neben dem Gottesdienst zum Gründungsjubiläum, fand in Amsterdam auch ein Marsch durch die Innenstadt statt, mit dem die Teilnehmer an den Einsatz des Rates für Frieden und Gerechtigkeit erinnern wollten.

Im Jubiläumsjahr 2018 finden zahlreiche Veranstaltungen an verschiedenen Orten statt. Höhepunkt war der Besuch von Papst Franziskus in der Zentrale des ökumenischen Dachverbandes in Genf.

Dazu:

Kollekte aus Münster

Am vergangenen Mittwoch haben die Organisatoren des Katholikentags in Münster das Ergebnis der Kollekte vom Mai bekanntgegeben. 83.000 Euro gehen an die Hilfe von Kriegsopfern.

Das Geld wurde während der rund 160 Gottesdienste gesammelt, die bei dem fünftägigen Treffen im Mai gefeiert wurden. Die Summe, die beim 101. Katholikentag in Münster zusammengekommen ist, ist das höchste Ergebnis der jüngeren Geschichte der Katholikentage. Die Kollekte der beiden letzten Katholikentage betrugen rund 60.000 Euro.

Das Motto in Münster lautete „Suche Frieden.“ Aus diesem Grund soll das Geld den Opfern des Krieges in Syrien zu Gute kommen. Ein Teil der Summe geht direkt nach Aleppo, wo sich die Missionszentrale der Franziskaner um bedürftige Familien kümmert. Ein weiterer Teil geht an ein Projekt der Caritas in Münster. Diese bietet in einem Flüchtlingslager im Libanon eine schulische Nachmittagsbetreuung für Kinder, die aus Syrien geflüchtet sind.

Dazu:


Der kath.de-Wochenkommentar

Politik macht schlaff

von

Kaum hört die Sonne auf zu brennen, leeren sich die Schwimmbäder. Nur die wenigen Schwimmer kommen noch. Warum hat der Sommer nicht mehr Menschen zu Schwimmern gemacht? Es ist der falsche Deal der Parteien mit dem Wähler. Sie müsste nicht Spaßbäder bauen, sondern die Vereine neu entdecken.

Lesen Sie den vollständigen Kommentar hier