kath.de – Die Woche

Anti-Missbrauchskonferenz in Rom

Am Donnerstag hat die erste internationale Anti-Missbrauchskonferenz in Rom begonnen.

Zum Auftakt des Treffens fordert Papst Franziskus „konkrete und wirksame Maßnahmen“ und legt dazu selbst ein 21-Punkte Papier zum verbesserten Kinderschutz in der Kirche vor. Die rund 190 Teilnehmern, darunter 110 Bischöfe aus der ganzen Welt, wurden zu Beginn mit Videoaufnahmen konfrontiert, in denen Opfer die Verbrechen, die an ihnen begangen wurden, und deren Folgen schilderten. „Hören wir den Schrei der Kleinen, die Gerechtigkeit verlangen“, sagte der Papst in seiner darauffolgenden Ansprache. Er versprach eine „Null-Toleranz“ Haltung zum Thema Missbrauch. Dennoch dürfe man die Kirche nicht ein Leben lang „beschuldigen, beschuldigen, beschuldigen.“

Bis Sonntag werden in verschiedenen Arbeitsgruppen die Themen Verantwortung, Rechenschaftspflicht und Transparenz erörtert. Auch eine offizielle Abschlusserklärung sei nicht geplant. Das Treffen wird mit einer Messe und einer Abschlussrede von Papst Franziskus enden. Bindende Beschlüsse können bei dem Gipfeltreffen nicht gefasst werden.

Dazu:

Papst fordert Maßnahmen gegen das „Übel“ Missbrauch (Frankfurter Allgemeine, 21.02.2019) "Hören wir die Schreie der Kleinen" (tagesschau.de, 21.02.2019) Ein Kardinal eröffnet die Konferenz mit Tränen (Süddeutsche Zeitung, 21.02.2019) Papst will Missbrauch bekämpfen - und greift Kritiker an (Spiegel online, 21.02.2019)

Der Wille – Lebensenergie

Wo nehmen wir eigentlich die Kraft her, immer wieder aufzustehen, wenn wir fallen? Weshalb machen wir weiter, wenn etwas misslingt? Was treibt uns an, wenn es uns schlecht geht? Es scheint unsere Willenskraft zu sein, die mit ihrer Energie uns immer wieder aktiviert. Das fängt beim Kleinkind an und gilt bis ins hohe Alter.

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Missbrauchsbericht aus Polen

Kurz vor Beginn der Kinderschutzkonferenz in Rom hat ein Opferverband einen Bericht über den sexuellen Missbrauch durch Priester in Polen veröffentlicht.

Der Vereinsgründer Marek Lisinski, der als Kind selbst von einem Priester missbraucht wurde, legte Papst Franziskus am Mittwoch einen 27-Seiten langen Bericht vor. Demzufolge seien in den vergangenen Jahren in Polen rund 384 Fälle von Missbrauch dokumentiert worden. 85 Priester sollen bereit verurteilt worden sein. Knapp 200 weitere Täter wurden von den Medien bzw. von Opfern enthüllt.

Der Verein „Fürchtet euch nicht“ wirft zudem namentlich 24 Bischöfen und Erzbischöfen Polens vor, von den Missbrauchsfällen in ihren Bistümern gewusst, diese gedeckt und die verantwortlichen Priester in andere Gemeinden versetzt zu haben.

Die polnische Bischofskonferenz äußerte sich zu den Vorwürfen nicht. Ein Sprecher ließ verlauten, man habe den Bericht nicht gelesen und werde demnächst einen eigenen Bericht „über die Verfehlungen der Geistlichen“ veröffentlichen.

Zeitgleich haben in Danzig Aktivisten die Statue eines umstrittenen Priesters umgestürzt und Unterwäsche und Messdiener-Gewänder auf den Sockel gelegt, um auf den Kindesmissbrauch durch Geistliche aufmerksam zu machen.

Dazu:

Verurteilte Priester einfach weiterversetzt (DOMRADIO.DE, 21.02.2019) Drei Männer stürzen Denkmal von missbrauchsverdächtigem Priester (WeLT, 21.02.2019) Bericht über Kindesmissbrauch durch Priester in Polen veröffentlicht (iroler Tageszeitung, 21.02.2019)

Kein Treffen mit dem Papst

Die für die Missbrauchskonferenz angereiste Delegation von Missbrauch Betroffener ist enttäuscht, weil sie entgegen ihrer Vorstellung nicht alle gemeinsam an dem Treffen mit den Organisatoren teilnehmen konnten und der Papst fehlte.

Rund 40 Vertreter von Betroffenen aus 20 Ländern sind nach Rom gekommen, um an der Kinderschutzkonferenz teilzunehmen. Viele von ihnen fühlen sich vom Vatikan falsch behandelt. „Wir sind nicht als Dekoration hier“, sagte einer der Vertreter. An dem offiziellen Programm dürfen nur rund eine Handvoll ausgewählte Opfervertreter teilnehmen. Die anderen müssen draußen bleiben.

Auch über die „Abwesenheit“ des Papstes zeigte sich die Delegation enttäuscht: „Wo ist der Papst? Wir Opfer wollen mit ihm sprechen und wir werden bis zum Ende des Gipfeltreffens in Rom bleiben, bis diese Begegnung stattfindet“.

Die Opfervertreter, die nicht an den offiziellen Veranstaltungen teilnehmen dürfen, organisieren selbstständig zahlreiche Mahnwachen und Demonstrationen, die unter dem Hashtag #MarchToZero stattfinden.

Dazu:

Missbrauchsopfer enttäuscht, weil sie Papst nicht treffen werden(derStandard, 20.02.2019) Missbrauchsopfer kritisieren Vatikan – und fordern Papst-Treffen (t-online, 19.02.2019) Missbrauchsopfer fordert Nulltoleranz für Täter(Luzerner Zeitung, 21.02.2019)

Sie sind katholisch, also sind Sie europäisch

Wo immer Sie in Europa unterwegs sind, können Sie wie zu Hause in die Messe gehen und wissen, wann die Lesung kommt, wann die Wandlung ist und wann Sie zur Kommunion gehen können. Das funktioniert sogar auf der ganzen Welt so.

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"Höchststrafe" für Kardinal

Papst Franziskus hat gegen den ehemaligen Kardinal Theodore McCarrick die "Höchststrafe" verhängt und ihn aus dem Klerikerstand entlassen.

McCarrick wurde in mehreren Punkten für schuldig befunden: Darunter sexueller Missbrauch von Priesteranwärtern und Minderjährigen, Machtmissbrauch und Missbrauch des Beichtgeheimnisses.

Bereits 2018 wurde es McCarrick untersagt, das Priesteramt auszuüben. Im Sommer nahm Papst Franziskus McCarricks Rücktrittsgesuch aus dem Kardinalskollegium an. Der ehemalige Erzbischof von Washington ist der ranghöchste Geistliche, der zurück in den Laienstand versetzt wurde.

Dazu:

Papst entlässt Ex-Kardinal McCarrick(DW, 16.02.2019) Papst entlässt früheren Erzbischof(n-tv, 16.02.2019) Papst verhängt Höchststrafe gegen Ex-Kardinal(agesschau.de, 16.02.2019)


Der kath.de-Wochenkommentar

Neues vom Hühnerhof - Der satirische Kommentar

von

„Die Deutsche Bischofskonferenz ist wie ein Hühnerhof“ – so äußerte sich der Trierer Bischof Stephan Ackermann bei einem Gespräch in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Gar nicht schlimm, findet Simon Schwamborn, nur dürften nicht nur die Hähne das sagen haben. Ein satirischer Wochenkommentar:

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